kommunalwahl 2020
wahlprogramm

Soziales

2020

In der Wahrnehmung von Kommunalpolitik entsteht oft der Eindruck, es würde ausschließlich um Bauwerke, Straßen, Brücken und Ähnliches gehen. Hieran entzünden sich im Übrigen auch die meisten kontroversen Debatten und auch die mediale Berichterstattung ist in diesen Bereichen am stärksten.
Mindestens genauso wichtig, wahrscheinlich aber deutlich entscheidender, sind alle Bemühungen und Entscheidungen innerhalb einer Stadtgesellschaft, die den sozialen Zusammenhalt fördern, ausbauen und schlussendlich garantieren. Einer Stadt kann es wirtschaftlich heute so und morgen anders gehen. Dafür sind oft Rahmenbedingungen verantwortlich, die nicht kommunal zu verantworten sind, aber im Zweifelsfall auf die Finanzkraft einer Stadt dramatische Auswirkungen haben. Auch und gerade vor diesem Hintergrund ist es entscheidend, dass in einer Stadt ein Klima des Miteinanders und Füreinanders vorherrscht. Auf kommunaler Ebene lässt sich dieser Wert der Solidarität, also dass die Starken sich um die Schwachen zu kümmern haben, besonders gut leben, weil sich die Menschen einfach sehr nah sind und die Schicksale anderer erleben. Deshalb ist Sozialpolitik in einer Stadt viel mehr als Transferleistungen, Fördermaßnahmen, freiwillige Leistungen etc. Sozialpolitik kann dafür sorgen, dass Menschlichkeit und Zusammenhalt zählen oder eben auch nicht und dass es darum gehen muss, allen Menschen Chancen auf ein menschenwürdiges und gutes Leben zu ermöglichen.

was wir
schon
erreicht
haben

Was in diesem Bereich in der Zeit von Joachim Wolbergs als Bürgermeister und Sozialreferent und dann als Oberbürgermeister geleistet wurde, verdient besondere Anerkennung.
Egal, ob es um die Einführung des Stadtpasses und damit verbundener Teilhabe geht, um die Einführung eines neuen, allgemeinen Sozialdienstes, um den Armutsbericht, um die Unterstützung der Organisationen, die sich um drogenkranke Menschen kümmern, um die Ausweitung der Schuldnerberatung, unzählige Stadtteilprojekte, die Verstetigung von freiwilligen Leistungen (beispielsweise bei der Kinder- und Jugendfarm) oder ob es um die täglichen Bemühungen ging, einzelnen Bürger*innen in schwierigen Lebenssituationen zu helfen, wurden in der Sozialpolitik Maßstäbe gesetzt.
Mit der Schaffung eines Schutzhauses für Menschen in Not und insbesondere mit der Schaffung von dortigen Kinderschutz-Angeboten wurden im ehemaligen Michlstift wichtige Weichenstellungen vorgenommen.
Wir wollen dies so ungebrochen fortführen.

Deshalb wollen wir:

  • besondere Schwerpunktsetzungen im Bereich der Jugendhilfe, des präventiven und operativen Jugendschutzes und des Kinderschutzes.
  • den weiteren Ausbau der Jugendsozialarbeit an Schulen und die Stärkung des sozialpädagogischen Fachdienstes.die Stärkung von Pflegefamilien und Bereitschafts-Pflegefamilien.
  • die Mitwirkung bei der Suche nach neuen, langfristigen Räumlichkeiten für die Tafel und anderen Projekten, bei denen es darum geht, Menschen in Not zu helfen.
  • auch weiterhin die Unterstützung der Organisationen, die sich mit suchtkranken Menschen beschäftigen, um dafür zu sorgen, dass sie aufhören und für ihr Leben neue Perspektiven entwickeln können. Dazu gehören auch Verhandlungen in der gesamten Oberpfalz und in Niederbayern, mit dem Ziel, auch an anderen Orten Substitutionsstandorte zu errichten.
  • den Neubau von Notwohnanlagen auf der Grundlage von menschenwürdigen Bedingungen. Wir wollen diesen Neubau aber nicht am alten Standort in der Aussigerstraße, sondern an neuer Stelle, nach Möglichkeit sogar dezentral. Die Grundstücke in der Aussigerstraße müssen der Stadtbau übereignet werden, um dort weitere Wohnbebauung vorzunehmen.
  • die Frauenhäuser stärker fördern und ausbauen.
  • eine moderne und realitätsnahe Familienpolitik unabhängig von der Art des Lebensentwurfes. Familien durch den weiteren dezentralen Ausbau von Familienzentren und Beratungsangeboten unterstützen.
  • Förderung der Selbsthilfegruppen und von KISS.