Alle Fragen rund um das Thema Verkehr und Mobilität sind heute schon von entscheidender Bedeutung und werden das zukünftig noch mehr sein. Eine wachsende Stadt mit ihren Mobilitätsansprüchen, eine Stadt mit über 80.000 Einpendler*innen, eine boomende Wirtschaftsregion und vieles mehr stellen die Stadt im Bereich der Mobilität vor zentrale Herausforderungen. Dabei muss klar sein, dass es ein Mehr an Individualverkehr in motorisierter Form unter keinen Umständen geben kann. Ein Mehr an Elektromobilität in diesem Bereich ist zu befürworten, ist aber eher eine Frage von Emissionsreduzierungen.
Verkehr und notwendige Mobilität lassen sich in wachsenden Ballungsräumen ausschließlich durch stärkere Nutzung von Angeboten des öffentlichen Personennahverkehrs und des Radverkehrs sowie Stärkung der Fußgänger*innen sicherstellen. Einen anderen Weg, um gewünschte Mobilität zu erhalten, kann es aus reinen Mobilitätsgründen, aber auch Gründen des Klimaschutzes, nicht geben.
Es gibt in Regensburg noch keinen Verkehrskollaps, aber wir stehen kurz davor. Jetzt müssen die Weichen gestellt werden, die Mobilität von morgen in richtige Bahnen zu lenken.
In der Amtszeit von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs wurde viel für den Radverkehr getan. Es gab in dieser Zeit deutlich mehr Investitionen in Radwege und Radinfrastruktur, es wurden die Grundlagen für ein Fahrradverleihsystem gelegt, dessen Umsetzung viel zu lange andauert. Es wurde mit dem Radweg von Regensburg nach Grünthal auch das Umland erschlossen und nicht zuletzt wurden auch die Regensburger Altstadt und der Alleengürtel für den Radverkehr geöffnet.
Auch im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs lassen sich zahlreiche Erfolge vorweisen. Mit der Neuausrichtung des Eigenbetriebs „Stadtwerk“ – und dort mit personellen Veränderungen – hat das Thema Elektromobilität und öffentlicher Personennahverkehr eine ganz neue Bedeutung erfahren. Mit dem „Emil“ fährt nun durch die Initiative von Joachim Wolbergs ausschließlich ein kleiner Elektrobus durch die Regensburger Altstadt. Dabei ist es sogar gelungen, eines der Fahrzeuge zur Erprobung von Antriebstechnologien „Made in Regensburg“ zur Verfügung zu stellen. Der weitere Ausbau von Busstrecken mit Elektrobussen ist in Planung. Der Nacht-Bus wurde eingeführt und erfreut sich großer Beliebtheit.
Dennoch muss noch unendlich viel getan werden. Dabei wollen wir nicht Verkehrsträger gegeneinander ausspielen, sondern so miteinander vernetzen, dass Mobilität erhalten und ausgebaut wird, ohne den Eindruck entstehen zu lassen, bestimmte Verkehrsteilnehmer*innen zu schikanieren. Dazu sind ausschließlich Maßnahmen geeignet, die in ein Gesamtkonzept eingebettet sind. Einzelmaßnahmen, die eher symbolischen Charakter haben sollen, wie die Verkehrsfreimachung des Domplatzes, hören sich gut an, führen aber nicht weiter.