kommunalwahl 2020
wahlprogramm

Altstadt

2020

Unsere Altstadt ist wunderschön und der Identifikationsfaktor für die Bürger*innen aus der Stadt, aus der Region, aber auch für hunderttausende von Menschen, die unsere wunderschöne Stadt besuchen. Deshalb muss der Charme der Altstadt erhalten bleiben, was aber nur gelingt, wenn sie lebt und zwar nicht als reines Museum, sondern auch und gerade als moderner Lebens-, Arbeits-, Freizeit- und Einzelhandelsstandort. Nur diese Mischung wird dazu führen, unsere Altstadt auf Dauer so lebens- und liebenswert zu erhalten. Insbesondere vor dem Hintergrund von Entwicklungen im Einzelhandel, vor allem dem Onlinehandel, ist dieses Gebilde sehr sensibel und mit Weitsicht zu behandeln und jede Veränderung muss im größtmöglichen Konsens mit Bewohner*innen sowie Einzelhändler*innen erfolgen.

was wir
schon
erreicht
haben

Unter Joachim Wolbergs war die Altstadt Chefsache. Regelmäßige Besuche von Einzelhändler*innen, die Einführung des „Runden Tisches Altstadt“, aber auch Gespräche mit Eigentümer*innen, Bewohner*innen sowie Mieter*innen haben dazu geführt, die richtigen Entscheidungen zu fällen. Die Altstadt wurde auch weiter verkehrsberuhigt und mit dem Ende des Ausbaus der Wahlenstraße ist deutlich geworden, wie man eine historische Altstadt weiterentwickeln kann und muss. Auch der Beginn der Maßnahmen zum Umbau und zur Neugestaltung der Fußgängerzone geht in die Amtszeit von Oberbürgermeister Joachim Wolbergs zurück. Er hat dafür gesorgt, dass es mit der „Faszination Altstadt“ einen zentralen Ansprechpartner der Stadt für den Bereich des Einzelhandels gibt und klare Aufgabenstellungen haben dazu geführt, dass es beispielsweise mit Straßenfesten oder der Einführung des Altstadtzehners Attraktivitätssteigerungen gegeben hat.
Aber es muss noch deutlich mehr geschehen.

Deshalb wollen wir:

  • die Wiederbelebung des „Runden Tisches Altstadt“ und den permanenten Dialog des Oberbürgermeisters mit allen Akteuren eines funktionierenden Innenstadtlebens.
  • die Erreichbarkeit der Altstadt auch weiterhin erhalten, durch den Ausbau von Zubringerangeboten im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs, aber auch durch den Einsatz von beispielsweise Elektrotaxis, die den Dultplatz und den Parkplatz am Unteren Wöhrd an die Innenstadt anbinden.
  • eine Neukonzeption des gesamten Lieferverkehrs und klare Regeln, auch unter Zuhilfenahme neuer Logistiklösung im Bereich der Elektromobilität.
  • sofortige „Poller“-Lösungen, z.B. in der Gesandtenstraße (Höhe Zacharias), an der Zufahrt zum Kohlenmarkt und an der Abfahrtsrampe zur Schiffsanlegestelle vor dem Museum der Bayerische Geschichte, um den Durchgangs- bzw. Zubringerverkehr zeitlich klar einzuschränken.
  • in Kooperation mit der Kultur -und Kreativwirtschaft auftretende Leerstände sofort und auch über einen längeren Zeitraum bespielen. Dafür werden wir ein Förderprogramm entwickeln, um insbesondere Start-Ups und neue Ideengeber*innen im Bereich des Einzelhandels mit Mietförderungen an den Standort Altstadt zu binden.
  • auch in Zukunft Behörden in die Regensburger Altstadt zurück verlagern. So soll im ehemaligen Evangelischen Krankenhaus ein drittes Rathaus für die Stadtverwaltung entstehen, zusammen mit Einzelhandels- und Gastronomieangeboten im Erdgeschoss und gegebenenfalls Angeboten für Vereine und Verbände. Eine Realisierung eines dritten Rathauses an dem Standort Greflingerstraße (Verwaltungsbestandsgebäude der REWAG) lehnen wir ab, weil dort Wohnungen entstehen müssen.
  • die Freimachung der Regensburger Altstadt vom motorisierten Individualverkehr bis spätestens 2030 durch Maßnahmen erreichen, die mit den Akteuren besprochen und entschieden werden und bei denen klar ist, im Rahmen welchen Gesamtkonzeptes eine Umsetzung erfolgen kann. Hierzu sind insbesondere die Maßnahmen im Kapitel Verkehr und Mobilität zu nennen.
  • die Maximilianstraße sofort mit Projekten aus dem Bereich Kunst im öffentlichen Raum aufwerten und dauerhaft ein Konzept zur Neugestaltung auf den Weg bringen.
  • dass der Ernst-Reuter-Platz, der vorübergehend als Busdrehscheibe dienen soll, auf Dauer ein öffentlicher Raum bleibt, also dort eine öffentliche Infrastruktureinrichtung entsteht, die für alle zugänglich ist. Hierzu wollen wir in einem Dialog mit den Bürger*innen Vorschläge erarbeiten. Eine Privatisierung dieses Raums schließen wir aus.
  • schnell einen Umbau der Obermünsterstraße nach dem Vorbild des Umbaus der Wahlenstraße.
  • mittelfristig einen Umbau und eine Neugestaltung des Arnulfsplatzes und des alten Kornmarktes.
  • die Lebens- und Freizeit-Kultur in der Regensburger Innenstadt erhalten, die Altstadt-Sondernutzungssatzung überarbeiten, um flexiblere Gestaltungsspielräume zu generieren, aber auch die Freisitzmöglichkeiten wenigstens in den Sommermonaten verbessern und die Aufenthaltszeiten verlängern.
  • mit einem Marktkonzept und dessen Umsetzung für zusätzliche Attraktivität und Frequenz in der Altstadt sorgen.
  • neue und qualitative Bespielungen der öffentlichen Plätze, auch und gerade mit modernen und zeitgenössischen Kunst- und Kulturangeboten.
  • im regelmäßigen Dialog mit den Eigentümer*innen von Gebäuden in der Regensburger Altstadt für verträgliche Mieten für den Einzelhandel werben.
  • mehr Angebote für Kinder (Flohmärkte, etc.)